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BRÄUCHE

DER ALMABTRIEB

Die Almwirtschaft prägt das Landschaftsbild großer Teile der Alpen und hatte schon immer einen großen Stellenwert für Gesundheit, Tourismus, Ökologie und Kultur. Durch die Beweidung der alpinen Flächen können auf den Almen hochwertige Lebensmittel hergestellt werden. Die Almwirtschaft ist gekennzeichnet durch die winterliche Stallhaltung im Tal und die sommerliche Beweidung der Almen.

 Die Überführung des Viehs von den Bergweiden ins Tal bezeichnet man im Alpenraum als Almabtrieb, der zeitlich durch das Ausbleiben des Graswuchses oder Kälteeinbrüchen bestimmt wird, liegt bei uns zwischen den  letzten Augustwochen und der ersten Septemberhälfte.

Der Almabtrieb
Der Almabtrieb

Ist der Almsommer für Mensch und Tier ohne tödliche Unfälle verlaufen, werden die Herden für den Abtrieb kunstvoll geschmückt und der Almabtrieb mit Musik- und Tanzveranstaltungen verbunden und bilden den Abschluss und der Abschied vom  jährlichen Almleben.  Der Auftrieb erfolgt je nach der Länge des Winters und des Wachstums auf den Almen,  ohne besondere Veranstaltungen, Mitte Juni des nächstes Jahres.

Eine besondere Rolle spielt dabei die Kranz- oder Führungskuh, die traditionell die Herde auf dem Weg in die heimischen Ställe anführt. Sie erhält einen ungewöhnlich großen Kopfschmuck.


ZEICHEN ZUM HOLZSCHLAGEN UND SCHWENDEN


Fast alle, die mit Holzfällen und Holzverarbeitung zu tun haben, wissen, dass der Winter im Allgemeinen die beste Zeit zur Holzgewinnung ist. Die Säfte sind abgestiegen und das Holz “arbeitet” nach dem Schlagen weniger. Darüber hinaus gibt es jedoch eine Vielfalt besonderer Termine, die auf die Holzeigenschaften deutlich merkbare Einflüsse haben.


Das folgende, schon recht umfassende Regelwerk stammt aus sehr alter Zeit. Die vorliegende Abschrift ist aus dem Jahr 1912. Alle Regeln, die dieses alte Dokument angibt, sind nach wie vor gültig. Sie geben genaue Hinweise auf die jeweils zu erzielenden Holzeigenschaften.


Das Regelwerk bedarf natürlich der “Übersetzung”, um heute für jedermann verständlich zu werden. Diese Erklärung folgt, sowie zusätzliche Hinweise.


1. Schwendtage sind der 3. April, der 30. Juli und am Achazitag, besser noch, wenn selbe noch im abnehmenden Mond sind und an einem Frautag, diese Tage sind auch für Kugeln- und Schrotgießen gut.

2. Das Holzschlagen, daß es fest und gleim bleibt, ist gut die ersten acht Tage nach dem Neumond im Dezember, wenn ein weiches Zeichen darauf fällt, Krechtholz bzw. Machlholz, Buchen usw., zu schlagen, daß es gleim und fest wird, soll sein der Neumond und der Skorpion.

3. Holzschlagen, daß es nicht fault, soll sein die zwei letzten Tage im März im abnehmenden Fisch.

4. Holzschlagen, daß es nicht verbrennt, ist nur ein Tag, der erste Tag im Monat März, noch besser nach Sonnenuntergang.

5. Holzschlagen, daß es nicht schwind, soll sein der dritte Tag im Herbst. Herbstanfang am 24. September, wenn der Mond drei Tag alt ist und an einem Frautag, wo der Krebs darauffällt.

6. Brennholz zu arbeiten, daß es gut nachwächst, soll sein im Oktober im erst Viertel aufnehmenden Mond.

7. Säghölzer sollen geschlagen werden im aufnehmenden Fisch, so werden die Bretter nicht wurmig, ebenso die Hölzer.

8. Zu Brücken und Archen soll man Holz schlagen im abnehmenden Fisch oder Krebs.

9. Holz zu schlagen, daß es nicht kluftig wird und rissig oder aufgeht, soll geschehen am Tag vor dem Neumond im November.

10. Holz zu schlagen, daß es gering wird, soll sein im Skorpion und im August, so der Mond einen Tag abgenommen hat; im Stier geschlagen, bleibt es schwer.

11. Holz zu schlagen, daß es nicht zerreißt, den 24. Juni zwischen elf und zwölf Uhr.

12. Krechtholz oder Machlholz soll geschlagen werden den 26. Februar im abnehmenden Mond, noch besser, wenn der Krebs darauf einfällt.

Diese Zeichen sind alle bewiesen und ausprobiert.


Quelle: Ludwig Weinhold, Zeichen zum Holzschlagen und Schwenden, in: Tiroler Heimatblätter, Heft 1 – 3, 1963, S. 28


ERKLÄRUNG UND ERGÄNZUNGEN:


1. Schwendtage (Rodungstage )
Wer etwa einen Wald oder Waldrand auslichten und säubern möchte, der achtet auf die Schwendtage (Rodungstage), nach dem Regelwerk also auf den 3. April, den 30.Juli und den Achazitag (22. Juni). Noch besser wird das Ergebnis der Arbeit sein, wenn diese Tage auf den abnehmenden Mond oder auf einen Frauentag fallen. An diesen Tagen abgeholzte Bäume und Sträucher wachsen nicht mehr nach.
Frauentage sind Marienfeiertage wie Maria Himmelfahrt oder Maria Lichtmess. Diese Tage sind jedem Bauernkalender zu entnehmen (etwa wie der 15. August und der 8. September).
Alternativtage zum Roden sind die letzten drei Tage des Februar, wenn sie auf einen abnehmenden Mond fallen.


2. Werkzeug- und Möbelholz
Gleim bedeutet “wie geleimt”, das Holz bleibt fest, verzieht sich nicht, trocknet nicht auseinander, behält sein Volumen – wichtig etwa bei Stoßkanten von Boden- und Tischbrettern. Während der ersten acht Tage nach dem DezemberNEUmond im Wassermann oder Fische geschlagen, erhält man diese Holzqualität.
Die Ausdrücke Krechtholz und Machlholz sind heute nicht mehr in Gebrauch. Krechtholz ist gerechtes, rechtes Holz, – Holz aus dem Werkzeuge und Arbeitsgeräte (Besen- und Axtstiele) gefertigt werden. Es muss hart, griffig und leicht sein. Machlholz ist Holz, aus dem etwas gemacht wird: Möbelstücke Truhen, Schränke und dergleichen.
Wenn der NEUmond auf den Skorpion fällt, also meist im NovemberNEUmond, hat das geschlagene Holz die gewünschten Eigenschaften. Allerdings sollte es sofort entrindet werden: Für den Borkenkäfer ist bei Skorpion geschlagenes oder von einem Sturm entwurzeltes Holz das Signal zum Angriff. Er vermehrt sich dann prächtig und befällt auch gesunde Bäume.
Die 12. Regel gibt hier als gleichwertige Alternative den 26. Februar an, wenn er auf den abnehmenden Mond fällt. Was nicht immer der Fall ist, besonders wenn gleichzeitig der Mond im Zeichen Krebs steht.


3. Nicht faulendes, hartes Holz
Nichtfaulendes Holz muss während der letzten beiden Tage im März bei abnehmendem Mond im Fisch geschlagen werden. Diese Tage kommen nicht jedes Jahr vor. Früher achtete man deshalb besonders auf sie oder schlug das Holz an Alternativtagen: Das sind Neujahrstag, 7. Januar; 25. Januar; 31. Januar sowie 1.und 2. Februar: In diesen sechs Tagen geschlagenes Holz fault und wurmt nicht. An Neujahr und von 31. Januar bis 2. Februar geschlagenes Holz wird zudem mit dem Alter steinhart.
Weitere Alternativtage sind warme Sommertage bei zunehmenden Mond: Das Holz eignet sich für Pfahlgründungen im Wasser, für Schiffs-und Badestege. Es steht im Vollsaft und sollte gleich eingebaut werden.


4. Nichtentflammbares Holz
Es gibt bestimmte Zeiten, deren Impulse für nichtbrennbares Holz sorgen. Am 1. März, besonders nach Sonnenuntergang, geschlagenes Holz widersteht dem Feuer unabhängig vom Mondstand und vom Zeichen, das der Mond gerade durchwandert. Eine seltsame, jedoch gültige Regel. Wer sie ausprobiert, wird sie bestätigt finden. Viele Geräte, Hofgebäude, Stadel, Blockhäuser und Almhütten wurden früher aus diesem Holz gebaut, um sie feuersicher zu machen.
Als Alternativtag zum Schlagen von feuersicherem Holz kommen der NEUmond in Frage, jedoch nur, wenn er gerade auf das Sternzeichen Waage fällt (nur ein- oder zweimal im Jahr): Dieses Holz schwindet nicht und kann grün, ohne Trocknen, verarbeitet werden. Fast gleich gut geeignet sind der letzte Tag vor dem DezemberNEUmond und die letzten 48 Stunden vor dem MärzNEUmond.


5. Holz das nicht schwindet
Für viele Anwendungsbereiche ist es wichtig, dass Holz nicht schwindet – das heißt, dass sich sein Volumen nicht verringert. Solches Holz wird am besten am Thomastag (21. Dezember) zwischen 11und 12 Uhr geschlagen. Dieser Tag ist der beste Holzschlagetag überhaupt. Danach sollte Holz, mit einigen Ausnahmen, während des Winters nur noch im abnehmenden Mond geschlagen werden. Alternativen für das Schlagen von nicht schwindendem Holz sind die Februarabende nach Sonnenuntergang im abnehmenden Mond, der 27. September, monatlich die drei Tage nach NEUmond und Frauentage (u.a. 15. August und 8. September), wenn diese auf Krebs fallen. Auch das bei NEUmond im Zeichen Waage geschlagene Holz schwindet nicht und kann sofort verarbeitet werden. Im Februar nach Sonnenuntergang geschlagenes Holz wird obendrein mit dem Altern steinhart.


6. Brennholz
Trotz allem ist natürlich die gute Brennbarkeit eine oft erwünschte Eigenschaft von Holz. Obendrein will man zur Brennholzgewinnung nicht immer gleich den ganzen Wald roden, deshalb wäre es günstig, wenn der Wald gut nachwächst. Die Regel besagt, daß solches Brennholz am besten im Oktober im I. Viertel des zunehmenden Mondes geschlagen wird, also während der ersten sieben Tage nach dem OktoberNEUmond.
Generell sollte Brennholz jedoch nach der Wintersonnenwende bei abnehmendem Mond gefällt werden Der Wipfel sollte dabei nicht gleich abgenommen werden und im Gebirge einige Zeit talwärts liegen, weil er dann den letzten Saft herauszieht.


7. Bretter-, Säge- und Bauholz
Für Bretter- und Sägeholz eignet sich die Zeit des zunehmenden Mondes im Fisch, weil die Bretter und Hölzer dann nicht von Schädlingen befallen werden. Das Sternzeichen Fische taucht nur von September bis März im zunehmenden Mond auf.


8. Brücken – und Bootsholz
Sind Sie schon einmal bei Regen über eine Holzbrücke gegangen? Oft sind diese so schlüpfrig und rutschig dass man kaum sicher ans andere Ende gelangt. Dies wäre nicht nötig, wenn auf den richtigen Zeitpunkt des Holzschlagens geachtet worden wäre.
Alte hölzerne Bergbachbrücken, sind trittsicher, verfaulen nicht und scheinen für die Ewigkeit gebaut, ohne jede Behandlung mit Holzschutzmitteln.
Holz für Brücken, Schiffskähne und Flöße sollte bei abnehmendem Mond in einem Wasserzeichen (Fisch oder Krebs) geschlagen werden.
Es fault und verrottet nicht und ist trittsicher. Auf diese Regel wurde früher auch bei der Wahl des Holzes für Waschtische geachtet, die ja ständige Feuchte aushalten müssen und nicht schlüpfrig sein sollen. Skorpion ist zwar ebenfalls ein Wasserzeichen, als Fällungszeit jedoch nicht so geeignet, weil das Holz dann für diesen Zweck zu leicht wird und auch für Schädlingsbefall anfällig ist.


9. Reißfestes Holz
Holz, das nicht rissig werden und von Anfang an nicht mehr arbeiten soll – etwa für Möbel und Schnitzwerk-, wird am besten in den Tagen vor dem NovemberNEUmond geschlagen. Gleichwertige Alternative sind der 25. März, der 29. Juni und der 31. Dezember. Holz, an diesen drei Tagen geschlagen springt und reißt nicht auf, doch muss der Wipfel gegen das Tal fallen, beziehungsweise auf ebenem Gelände noch etwas länger am Baum bleiben, um den letzten Saft herauszuziehen.
Holz, das schnell verbaut werden soll, etwa nach einem Brand zum schnellen Wiederaufbau, darf keinesfalls später reißen.
Laut 12. Regel ist die beste Zeit dafür der 24. Juni zwischen 11 u.12 Uhr Mittags (12 – 13 Uhr Sommerzeit!). Früher war das eine besondere Zeit: In Scharen rückten die Holzfäller aus und sägten eine Stunde lang, was das Klingenblatt hergab. Das Holz wurde alsbald in Dachstühle und dergleichen verbaut. Bestes Brückenholz wird daraus, wenn gleichzeitig noch NEUmond im Krebs herrscht.


10. Boden- und Werkzeugholz
Besenstiele und anderes Werkzeugholz soll geschmeidig und fest in der Hand liegen, nicht leicht brechen, biegsam und vor allem leicht gering sein. Die beste Zeit für solches Holz sind die Skorpiontage im August, die fast stets kurz vor dem VOLLmond liegen. Soll es die gleichen Eigenschaften haben, aber schwer bleiben (etwa für stark beanspruchte Holzböden), wählt man den ersten Tag nach VOLLmond, wenn er auf das Sternzeichen Stier fällt (kommt nicht jedes Jahr vor).


Weihnachtsbäume
Weihnachtsbäume Tannen, drei Tage vor dem elften VOLLmond des Jahres geschlagen (meist im November, manchmal aber auch im Dezember), behalten ihre Nadeln sehr lange Zeit. Früher erhielten diese Bäume vom Förster einen Mondstempel und waren etwas teurer als die anderen Weihnachtsbäume. Auch Fichten nadeln dann nicht, sollten aber bis Weihnachten kühl gelagert werden. Sie verlieren dennoch ihre Nadeln früher als Tannen. Natürlich kann man seinen Weihnachtsbaum nicht immer genau drei Tage vor dem elften VOLLmond geschlagen bekommen. Deshalb noch der Hinweis, dass Weihnachtsbäume auch dann länger halten und weniger rasch nadeln, wenn generell auf den zunehmenden Mond als Termin geachtet wird.
Auch Trockengestecke aus Blumen, die sich zum Trocknen eignen, haben, bei zunehmendem Mondgepflückt, eine größere Haltbarkeit.


Kranke Bäume retten
Alle Bäume, die nicht mehr wachsen wollen, kümmern oder krank sind, können in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden, wenn man bei abnehmendem Mond – im 4. Viertel oder am besten bei NEUmond die Spitze entfernt, bzw. bei Laubbäumen mehrere Astspitzen aus der Krone. Die Spitze sollte jeweils knapp über einem Seitenzweig entfernt werden, der sich als neue Spitze eignet, wenn er nach oben wächst.


Von Michl Ober, Wagnermeister in St. Johann in Tirol, aufgeschrieben, abgeschrieben von Josef Schmutzer am 25. Dezember 1912.
Quellen: Johanna Pauggner/Thomas Poppe, „VOM RICHTIGEN ZEITPUNKT“, Wilhelm Heyne Verlag München und Internet.

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